Dienstag, 25. November 2014

Traurigkeit bleibt Traurigkeit

Ich bin eigentlich immer traurig. Doch keiner weis es. Schlichtweg weil niemand es verstehen kann. Ich hab alles was man braucht um "glücklich" zu sein: Familie, Freunde, Hobbys und ein gewisses (nicht gerade geringes) Maß an Intelligenz. Ich kann alles machen was ich will, habe keine sozialen Probleme und an sonsten bin ich normal. Relativ.
Aber ich war noch nie von innen heraus glücklich. Zumindest nicht das ich das wüsste. Ich bin nicht alt, aber ich bin so langsam am Ende. Alle sehen mich immer froh, glücklich, lächelnd. Aber das ist nur Fassade. Ich hatte noch nie wirklich eine Beziehung im herkömmlichen Sinn... Wie gesagt, ich bin wirklich noch nicht alt. Mir wurde gesagt, dass mir das vielleicht helfen würde. Vielleicht stimmt das ja. Aber was hätte ich von einigen Jahren oder gar nur Monaten Frieden? Im Endeffekt komme ich immer wieder zum selben Problem zurück.
Und ich weiß was mein Problem ist: Analytisches Denken. Ich bin doch recht intelligent. Zwar eher auf sozialer Ebene und auch auf der Gefühlsebene, auch in Sachen Problemlösung, aber an sonsten auch nicht dumm. Mein Allgemeinwissen ist beträchtlich. Und ich merke mir die unnötigsten Details besser als jede Vokabel. All das zusammen führt zu einem Problem: Ich höre nie auf zu denken. Sämtliche Probleme mit allen Sachen die ach so toll sind (Freunde, Familie etc.) liegen ständig in meinen Gedanken herum. Seit Jahren. Und nichts schafft sie da raus.
Arbeiten hilft. Aber irgendwann hat man dazu auch keine Energie mehr. Ausruhen hilft logischerweise nur indirekt. Hat mein Hirn nichts mehr zu tun, greift es sofort wieder die schlimmen Themen auf. Reden hilft auch nur bedingt. Von Person zu Person bin ich aus irgendeinem Grund nicht im Stande sowas zu bereden. Vielleicht hilft das hier ja.
Ich war lange auf der Suche nach einer Lösung, und schlussendlich hatte ich eine gefunden. Sie ist billig, einfach, relativ sicher, erfordert nicht viel Zeit und Aufwand und schien auch sonst die perfekte Lösung. Sie fegt mein Hirn für ein paar Stunden so leer, dass es keine Rolle spielt, dass ich sie nur alle paar Wochen zur Verfügung habe.
Ich war zum ersten mal seit ewigen glücklich. Unbeschwert, einfach losgelöst. Ich sagte mir selbst mir gehe es gut, und ich hatte recht und konnte mir selbst wirklich glauben und vertrauen.
Es gibt exakt eine Person der ich bereits davon erzählt habe. Ich war am überlegen sie Problem zu taufen, aber das wäre furchtbar inakkurat. Im Endeffekt ist sie alles und noch so viel mehr für mich zugleich: Lösung und Problem, Möglichkeit und Hindernis.
Aber dieses mal war sie einfach zu viel. Anders als ich gefiel ihr meine Lösung nicht. Überhaupt nicht. Wir, naja, diskutierten. Zurzeit reden wir leider nicht viel. War wohl mein Fehler, und es tut mir wirklich leid. Aber ich glaube, ich habs endgültig verbockt. Leider. Ich vermisse es mit ihr zu reden.
Aber dann sagte sie etwas das ich nicht einordnen konnte: Sie hatte Angst um mich. Jemand hatte Angst um mich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Normalerweise hat diese Person keine Angst. Und ich bewundere sie dafür. Aber jetzt hat sie auf einmal Angst um diese unbedeutende Einheit "Ich". Diese Einheit, die dieser Person so viel Leid zugefügt hat. Die so viel falsch gemacht hat. Die einfach schlecht war. Angst.
Ihre Angst löste etwas in mir aus. Ich hatte in gewisser Weiße selbst Angst. Ich war traurig. Ich wollte nicht, dass es dieser Person schlecht geht, dass sie Angst hat. Dass sie dann traurig ist.
Ich stehe hier jetzt vor einer Frage. Geht es mir wirklich besser, wenn es anderen deswegen schlecht geht? Ist mein Triumph wirklich etwas wert? Ist es egoistisch für mein Wohlbefinden zu sorgen? Oder analysiere ich wieder zu viel?
Ich muss mit dir darüber reden...

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